Thursday 17 April 2014

Osterspiel von Muri (Vorderseite)

 ins Aargauer Staatsarchiv überführte, verblieb den Benediktinern über die Hälfte der Kodizes. Sie wurden zunächst in Gries aufbewahrt und 1914 nach Sarnen ins Archiv des Kollegiums gebracht. Die übrigen Kodizes sind im Besitz der Aargauer Kantonsbibliothek.[58][59]


Osterspiel von Muri (Vorderseite)
Die Abtei brachte einige herausragende Künstler hervor. Dazu gehören unter anderem der Dichter Konrad von Mure (ca. 1210–1281) sowie die Maler Johann Caspar Winterlin (ca. 1575–1634) und Leodegar Kretz (1805–1871).[60] Einen hohen Stellenwert besass die Geschichtsschreibung, angefangen bei den Acta Murensia. Zum Bestand gehörte ab etwa 1500 auch das Chronicon Murense, das im 12. Jahrhundert in Engelberg entstanden war und eine Abschrift der Kaiserchronik enthielt. Darauf basierend verfasste der Historiker Aegidius Tschudi in den 1530er Jahren eine Klosterchronik. Sein Neffe Dominikus Tschudi erstellte mithilfe derselben Quellen eine Genealogie der Habsburger, Augustin Stoecklin legte verschiedene Quellensammlungen an und auch Fürstabt Fridolin Kopp betrieb historische Forschung. Als bedeutendster Chronist gilt Pater Anselm Weissenbach, der zwischen 1683 und 1693 eine Klostergeschichte verfasste. Sein Werk bildete die Grundlage für das bisher umfangreichste historische Werk, das Pater Martin Kiem 1881 und 1891 in zwei Bänden publizierte.[61] Das bedeutendste Werk der Klosterbibliothek ist das Osterspiel von Muri. Diese fragmentarisch erhalten gebliebene Handschrift aus der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde 1840 im Einband einer Vulgata-Ausgabe entdeckt und gilt als das älteste bekannte geistliche Drama in deutschen Reimen.[62]
Vom einst umfangreichen Kirchenschatz, den die Abtei erwarb oder geschenkt erhielt, ist in Muri nur noch ein Bruchteil vorhanden. Erste Verluste musste die Abtei 1798 hinnehmen, als die in Geldnöten steckende helvetische Regierung eine beträchtliche Anzahl von Objekten einschmelzen liess. 1803 erstattete der Kant

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